Gravierte Holzgeschenke sind hervorragende Ideen für verschiedene Anlässe wie Geburtstage, Hochzeiten, Babygeburten und viele mehr. Solche Geschenke sehr persönlich und kommen deshalb auch immer gut an! Warum also nicht selber machen?
In diesem Ratgeber zeige ich dir 8 Wege und Möglichkeiten, wie du eine Holzgravur selbst erzeugen kannst. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um ein Holzschild, ein Schneidebrett oder ein Dekoelement handelt.
1. Holz gravieren mit einem Lötkolben
Eine Möglichkeit, ein personalisiertes Holzschild zu gravieren, ist der Lötkolben, der in vielen Haushalten meistens sowieso schon vorhanden ist. Das hat zwar den Vorteil, dass die Kosten für das Geschenk sehr gering sind, dafür aber auch einige Nachteile.
- Kostengünstig: Lötkolben sind recht günstig und in den meisten Bastelgeschäften und Baumärkten leicht erhältlich.
- Präzision: Mit einem feinen Aufsatz kannst du detaillierte Muster und Schriften erstellen.
- Vielseitigkeit: Geeignet für verschiedenste Holzarten.
- Begrenzte Tiefe: Die Gravurtiefe ist begrenzt im Vergleich zu professionellen Gravierwerkzeugen.
- Längere Arbeitszeit: Der Prozess kann zeitaufwändiger sein, besonders bei größeren Projekten.
- Handgeschicklichkeit erforderlich: Klar, man kann das zu gravierende Bild vorher mit einem Bleistift auf das Holz vorzeichnen. Jedoch wird man erkennen, dass die Gravur mit einem Lötkolben gemacht wurde, da die Linien nicht perfekt sein werden. Unterschiedlich starke Druckpunkte, sowie Tiefen- und Farbunterschiede sind nur einige Nachteile, mit denen man rechnen muss.
- Die Zeit: Bei größeren Motiven muss man mit einem erheblichen Zeitaufwand rechnen, da das Einbrennen viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Bei kleineren Motiven oder Texten kann sich der Zeitaufwand aber lohnen.
2. Holz gravieren mit einem Brandapparat
Ein Brandapparat ähnelt fast einem Lötkolben, nur dass er nicht zum Löten, sondern zu Gravieren von Holz, Kork oder Leder eingesetzt wird. Damit können viel genauere und präzisere Konturen und Muster erzeugt werden, als bei einem Lötkolben. Allerdings kostet so ein Brandapparat über 100 Euro und aufwärts, was nicht gerade günstig ist.
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So erstellst du mit einem Brandapparat ein graviertes Holzschild:
- Dein Wunschmotiv kannst du mit einem Bleistift direkt auf das Holz aufmalen. Wenn du nicht gut malen kannst, befolge einfach folgende Schritte:
- Drucke dein Wunschmotiv aus.
- Lege Carbonpapier auf das Holz auf.
- Darauf legst du dein ausgedrucktes Wunschmotiv.
- Nun fährst du mit einem Bleistift die Konturen nach.
- Entferne die Papiere. Dank Carbonpapier ist das Motiv jetzt auf dem Holz sichtbar.
- Anschließend kannst du die Linien mit dem Brandapparat nachfahren.
- Kann jeder Anfänger: Diese simple Methode kann jeder umsetzen.
- Präzision: Mit den feinen Spitzen am Brandapparat kann man sehr feine Konturen eingravieren.
- Vielseitigkeit: Es gibt verschieden Spitzen und Aufsätze. So kann man sogar Schatten und verschieden Tiefen auf der Holzoberfläche einbringen.
- Alle Motive möglich: Da man Schablonen verwenden kann, können auch schwere Motive und Muster erzeugt werden.
- Teuer: Gute Bandapparate kosten 100 Euro und aufwärts.
3. Holz mit Säure gravieren
Diese Möglichkeit der Holzgravur sollte man nicht unbedingt selbst durchführen, da Säuren ätzend wirken und gefährlich sein können. Aber um alle Möglichkeiten aufzuzählen, möchte ich auch diese Möglichkeit kurz erwähnen.
Um Holz mit Säure zu gravieren, kommen starke Säuren wie Essigsäure oder Salpetersäure zum Einsatz. Sie greifen die Holzfasern (auch erodieren genannt) an und erzeugen dadurch eine Gravur. Und so wird dabei vorgegangen:
- Zuerst wird das Muster / Bild auf das Holz aufgezeichnet.
- Danach wird mit einem Stichel das Muster nachgezeichnet.
- Anschließend wird das zu gravierende Muster mit Säure bedeckt.
- Sobald das Motiv entstanden ist, muss die Säure entfernt werden.
Diese Technik ist eher alt und findet kaum noch Verwendung. Säuren sind gefährlich. Auch ist diese Methode eher zeitaufwändig und sollte deshalb nur zum Einsatz kommen, wenn man weiß, was man tut und es keine andere Möglichkeit gibt.
- Günstig: Die benötigten Materialien wie Essig und Stahlwolle sind preiswert.
- Natürlicher Look: Die Säure reagiert mit dem Holz und verleiht ihm eine natürliche Patina.
- Unkontrollierbare Ergebnisse: Die Reaktion kann schwer vorhersehbar sein.
- Ungesunde Dämpfe: Das Arbeiten mit Säuren erfordert eine gute Belüftung.
- Zeitaufwand: Der Zeitaufwand ist größer, als bei anderen Methoden der Holzgravur.
4. Holz mit einem Heißluftföhn gravieren
Mit Ammoniumchlorid, Wasser und einem Heißluftföhn kann im Holz ebenso hervorragende Gravurmuster erzeugen. Hier gibt es aber 2 verschiedene Möglichkeiten, um das Holz zu gravieren. Ich werde beide auf beide Möglichkeiten eingehen.
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Für beide Möglichkeiten sind folgende 2 Schritte notwendig:
- Fülle in einen Becher etwa 100 ml Wasser.
- Füge dann etwa 1 TL von dem Ammoniumchlorid hinzu und rühre es gut durch.
Möglichkeit 1: Hier kann man nun einen Stempel in die flüssige Mischung tunken und diesen dann auf das zu gravierende Holz aufdrücken. Die Flüssigkeit setzt sich auf das Holz ab. Anschließend muss die Stelle einige Sekunden lang mit dem Heißluftföhn erhitzt werden.
Möglichkeit 2: Hier wird das zu gravierende Muster auf eine Klebefolie gedruckt und mit einem Skalpell oder ähnlichem Schneidwerkzeug ausgeschnitten. Die Folie wird dann auf das Holz aufgeklebt. Die offenen Stellen werden nun mithilfe eines Pinsels und der Ammoniumchlorid-Lösung bestrichen. Anschließend wird die Folie entfernt. Die Stelle muss ebenfalls einige Sekunden lang mit dem Heißluftföhn erhitzt werden.
- Kostengünstig und zugänglich: Ein Heißluftföhn ist in den meisten Haushalten vorhanden.
- Kreativität: Ermöglicht das Erstellen von abstrakten und organischen Designs.
- Unpräzise Kontrolle: Die Hitzeeinwirkung ist schwer zu steuern, was zu ungleichmäßigen Ergebnissen führen kann.
- Nicht für alle Holzarten geeignet: Weiche Hölzer eignen sich besser als hartholzige Varianten.
5. Holz gravieren mit einem Dremel und Graviermesser
Ein Dremel wirkt nicht anders als ein Fräser. Mit dem Aufsatz (Graviermesser), den man in den Dremel einführt, kann man ein Bild oder ein Muster, welches man vorher auf das Holz aufgebracht hat, nachfräsen. Das Holz wird so abgetragen und dadurch eine tiefe Kontur erzeugt. Allerdings wird dadurch keine Farbkontur erzeugt. Möchte man es farbig haben, muss man die Linien später einfärben. Günstige Dremel sind bereits ab 30 Euro erhältlich.
- Günstig: Die benötigten Werkzeuge sind insgesamt recht preiswert.
- Nachbearbeitung notwendig: Bei der Ausfräsung wird keine Farbkontur erzeugt, da hier nichts eingebrannt wird. Wenn man es farbig haben möchte, muss man die Kontur einfärben.
- Unebenheiten: Durch das Fräsen können verschiedene Tiefen erzeugt werden, was das Gesamtbild später nicht so einheitlich aussehen lassen kann. Etwas handwerkliches Geschick sollte jedenfalls vorhanden sein.
6. Holz gravieren mit einem Brennstempel
Brennstempel werden eigentlich genutzt, um Pferde oder Kühe zu brandmarken. Aber auch zum Gravieren von Holz können Brennstempel zum Einsatz kommen, wenn sie auch fast nur Nachteile mit sich bringen:
- Geht schnell: Die Gravurform bleibt immer gleich und es können viele Gravuren in kurzer Zeit hergestellt werden.
- Top für Logos: Für Marken oder Logos, die auf viele Produkte aufgebracht werden müssen, eignet sich so ein Stempel besonders.
- Teuer: Ein Brennstempel ist ab etwa 50 Euro erhältlich und nicht gerade günstig.
- Kein Spielraum: Mit einem Stempel kann man immer nur dasselbe Motiv drucken, was heißt, dass man für weitere Motive weitere Stempel anfertigen lassen muss.
- Unzuverlässig: Teuer ist die Herstellung eines Logos, da man den Stempel immer wieder erhitzen muss. Dazu benötigt man zumindest einen Gasbrenner, mit dem man den Stempel erhitzen kann. Dabei können die Flächen aber unterschiedlich stark erhitzt werden, was später zu einem unvollständigen Logo führen kann. Auch die Länge und der Druck, mit dem der Stempel auf das Holz gepresst wird, spielen eine große Rolle und beeinflussen das spätere Aussehen wie des Motivs.
7. Holz gravieren mit einem Holzlaser
Nun komme ich zu meiner Lieblingsmethode, um eine Holzoberfläche zu lasern oder zu schneiden – der Holzlaser. Gute Holzlaser sind bereits ab 250 Euro erhältlich. Zugegeben: Günstig ist das nicht gerade. Es gibt aber keine Alternative, mit der man so perfekte, gleichmäßige und einheitliche Linien erzeugen kann, wie mit einem Holzlaser. Neben dem Holzlaser muss man auch lernen, wie man die Lasersoftware zu bedienen hat und einiges mehr.
In diesem Ratgeber zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich mithilfe eines Holzlasers personalisierte Holzschilder herstelle und welches Holz man zum Lasern verwenden sollte.
- Perfektionismus: Perfekte und gleichmäßige Linien mit gleicher Gravurstärke kann man fast nur mit einem Holzlaser erzeugen.
- Leicht zu handhaben: Man muss das Holz nur einlegen und den Starkknopf drücken. Den Rest macht der Laser selbst.
- Kommerziell nutzbar: Aufgrund der oben genannten Punkte kann man Holzlaser dafür nutzen, um Produkte zu lasern und zu verkaufen.
- Vielseitig einsetzbar: Mit einem Holzlaser kann neben Holz auch Leder, Metall und viele andere Materialien lasergravieren.
- Teuer: 250 Euro sollte man für einen Laser auf jeden Fall einplanen
- Software bedienen: Bilder müssen zunächst in eine Lasersoftware geladen werden. Hier müssen verschiedene Parametereinstellungen vorgenommen werden, um das gewünschte Ergebnis zu erlangen.
- Sicherheit: Laserstrahlen werden sehr heiß und können die Augen schädigen. Deshalb sollte immer eine Schutzbrille angezogen werden, wenn man etwas lasert
- Dämpfe: Beim Lasern entstehen Dämpfe, Feinstaub und Gerüche, die man nicht unbedingt einatmen sollte. Diese kann man mit einer Absaugeinrichtung absaugen. Alternativ sollte der Raum gut belüftet werden, damit die Dämpfe abziehen können.